- Herkunft: Deutschland
- Artikel-Nr.: SW10215
Thymian
Herkunft und Verbreitung
Der Echte Thymian oder Gartenthymian (Thymus vulgaris) ist die kultivierte Form des wilden Thymians, der in den Macchien und Garrigues der Mittelmeerregion heimisch ist. Er gehört zu den Lippenblütlern (Lamiaceae). Bei den wild vorkommenden Thymianbeständen gibt es gravierende Unterschiede hinsichtlich des Gehalts an ätherischen Ölen, den Wuchsformen etc., sodass sich ein breites Feld für Züchtungen eröffnet. Inzwischen gibt es über 200 verschiedene Thymian- Arten und Unterarten. Die Wertschätzung von Thymian hat eine lange Tradition: er war in Altägypten eine wichtige Pflanze, deren Öl besonders große Bedeutung hat und er wurde 2006 zur Heilpflanze des Jahres gewählt. Die Hauptanbaugebiete des Thymians befinden sich in Süd- und Osteuropa, Nordafrika und den USA.
Eigenschaften
Thymian hat einen intensiven südlich-sommerlich-würzigen Geruch. Im sehr kräftigen Geschmack sind Anklänge von Minze und Nelke mit leichter Kampfernote wahrnehmbar. Getrockneter Thymian schmeckt wesentlich intensiver als frischer und hat eine rauchige Note. Seine Würzkraft ist um das zwei- bis dreifache stärker als bei frischem Thymian. Wie bei anderen mediterranen Kräutern variiert der Geschmack je nach Standort, Klima und Zeitpunkt der Ernte – so hat der „Winterthymian“, aber auch Thymian aus nördlichen Regionen, ein schwächeres und feineres Aroma.
Thymian ist sehr reich an ätherischen Ölen. In der Heilkunde gilt er als wärmend, adstringierend, verdauungsförderlich, stark antiseptisch und fungizid – auch seine wohltuende Wirkung bei Husten ist weithin bekannt.
Verwendung
Thymian ist eines der beliebtesten Würzkräuter Europas und des Vorderen Orients, spielt aber auch eine große Rolle in der mittelamerikanischen Küche. Entsprechend vielfältig und lokal gefärbt sind die Möglichkeiten seiner Verwendung. Wegen seines unvergleichlichen Geschmacks und der verdauungsfördernden Wirkung ist er in der französischen Küche bei besonders deftigen, fetthaltigen Gerichten unabdingbar: z.B. für die berühmten, viele Stunden garenden südfranzösischen Cassoulets aus weißen oder roten Bohnen, Fleisch (z.B. Hammel, Schwein, Ente, Gans oder Kaninchen) mit scharfen Würstchen und Speck. Ländliche, nordfranzösische Pots-au-feu aus Rindfleisch und Gemüse werden ebenfalls gerne mit Thymian gewürzt, außerdem überregional Marinaden für Schweinefleisch und Wild. Die spanische, italienische, griechische, türkische und arabische sowie die nordafrikanische und lateinamerikanische Küche kommen ebensowenig ohne Thymian aus wie die englische, wo Thymian für Pasteten und Füllungen schon lange „in“ ist.
In der gesamten mitteleuropäischen Küche wird er mit Vorliebe für kräftige Eintöpfe, Suppen und Aufläufe verwendet. Auch in der vegetarischen und veganen Küche spielt er eine große Rolle. Thymian passt ausgezeichnet zu Pilzen und Gemüse, z.B. Auberginen, Hülsenfrüchten, Karotten, Kartoffeln, Kohl, Kürbis, Lauch, Mais, Tomaten und Zwiebeln.
Beim Nachkochen von Rezepten, in denen frischer Thymian angegeben ist, sollte berücksichtigt werden, dass getrockneter Thymian die doppelte bis dreifache Würzkraft besitzt.
Thymian ist Bestandteil der Herbes de Provence, der fines herbes und den meisten bouquets garnis. Seine Würzpartner sind sehr zahlreich - mit mediterranen Kräutern wie Basilikum, Bohnenkraut, Lavendel, Lorbeer, Oregano, Rosmarin harmoniert er bestens, außerdem mit Knoblauch, Muskat, Paprika, Petersilie, Piment und Chilis.
Bio-Artikel: | DE-ÖKO-037 |