- Herkunft: Bolivien
- Artikel-Nr.: SW10236.1
Chia-Samen
Laut der Kennzeichnungspflicht durch die Novel Food VO weisen wir Sie darauf hin "dass eine tägliche Aufnahmemenge von 15 g Chia-Saat nicht überschritten werden darf.“
Zu Chia-Samen und Novel Food lesen Sie unseren Bericht im Blog
Verwendung von Chia-Samen
Als ausgezeichnete Proteinquelle sind Chiasamen besonders in der veganen und der vegetarischen Küche ein unverzichtbarer Bestandteil. Auch für eine glutenfreie Ernährung sind sie geeignet.
Die kleinen knackigen Powersamen bereichern Müsli, Getreidebrei sowie Getreidegerichte, Obstsalat etc. Als Topping sind sie bei unterschiedlichsten Salaten sowie vielen warmen und kalten Speisen höchst empfehlenswert – auch in Kombination mit weiteren Samen, Kernen, Nüssen und/oder Gewürzen. Sie können in Brot und Backwaren aller Art nicht nur optisch im wahrsten Sinn des Wortes punkten, sondern verleihen Gebackenem einen herzhafteren Biss oder eine attraktive Kruste – sowohl pur oder ebenfalls in Variationen mit anderen „kernigen“ Zutaten. Natürlich können sie für Backwaren auch zu Mehl vermahlen allen anderen Mehlsorten in kleinen Mengen beigegeben werden. (s. Novel Food Verordnung bezüglich der Mengenverhältnisse)
Chiasamen können auch vorsichtig angeröstet werden, dadurch verlieren sie ihre Quellfähigkeit.
In Wasser eingeweicht, quellen Chiasamen um das 10-12fache ihres Eigengewichtes zu einem Polysaccharid haltigen Gel mit wenig Eigengeschmack auf. Dies kann sie als Gelatineersatz für viele Gerichte wertvoll machen – nicht nur in der vegetarischen und veganen Küche.
Als Basisrezept für Chia-Gel werden Chiasamen in einem Verhältnis von 1:5 längere Zeit in Wasser eingeweicht (am besten über Nacht).
In der veganen Küche kann Chiasamen beim Backen Hühnerei ersetzen: 1 Esslöffel Chiasamen in 3 El Wasser mindestens 15-20 Minuten quellen lassen, dann das Gel dem Teig zugeben.
Chia-Pudding ist einfach herzustellen und sehr lecker. 3 Esslöffel Chia werden zu 200ml Flüssigkeit gegeben und ebenfalls einige Zeit (2 Stunden mindestens) eingeweicht. Je nach Konsistenz und Einweichdauer kann das Mischungsverhältnis variiert werden – es eröffnen sich viele neue Experimentierfelder. Als Basisflüssigkeit kommt hier natürlich nicht nur Wasser in Frage, sondern alle Arten von Milch sind möglich: Kuh-, Schaf- und Ziegenmilch etc., Haselnuss-, Mandel-, Kokos-, Soja-, Reismilch… oder Joghurtzubereitungen (Ayran, diverse Lassis u.a.)… Fruchtsäfte aller Art erweitern das Spektrum – auch für wohlschmeckende Kaltschalen.
Unterschiedliche Süßungsmittel (Agavendicksaft, Ahornsirup, Honig etc.), Früchte der Saison, (evtl. eingeweichtes) Trockenobst oder z.B. Kokosflocken sorgen ebenso wie exquisite Gewürze (Vanille, Tonkabohne, Zimt u.a.) für ein breites Spektrum wohlschmeckender und exquisiter Kreationen. Bei warmer Raumtemperatur sollte das Einweichen der Chiasamen in ihren Basisflüssigkeiten am besten im Kühlschrank erfolgen!
Höchst beliebt sind die winzigen Sämchen mit ihrer geballten Nährstoffladung natürlich in Shakes, Energydrinks und Smoothies.
Chiasamen können auch als Sprossen gezogen werden – so werden ihre Inhaltsstoffe höchst optimal aktiviert. Dabei ist es wichtig, die ans Licht gestellten (aber natürlich nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzten), in Wasser aufgequollenen Samen mehrfach täglich gründlich in einem geeigneten Sieb unter fließendem Wasser zu spülen. Die keimenden Sämchen sollten feucht, aber nicht nass gehalten werden (Fäulnisgefahr). Innerhalb einer Woche sind die Keimlinge zu schmackhaften Power-Sprossen herangewachsen und vielseitig verwendbar.
Eigenschaften von Chia
Chiasamen, die botanisch gesehen keine Samen, sondern sog. Klausenfrüchte sind, sehen wie kleine ovale Körnchen aus. Ihr Durchmesser beträgt nur 1-2 mm und ihre Farbe kann weiß, grau bis schwarz und in diesen Farbschattierungen gesprenkelt sein.
Die knackigen Sämchen haben keinen besonders intensiven Eigengeschmack, aber eine leicht liebliches Aroma. Ihre etwas nussige Note kommt in Backwaren besonders zum Tragen.
Ihre Attraktivität gewinnen Chiasamen aus Eigenschaften, durch die sie schon bei den Mayas und Azteken zu einem wichtigen Grundnahrungsmittel wurden: werden die kleinen Körnchen in Wasser eingeweicht, quellen sie auf und bewirken so ein schnelles und langanhaltendes Sättigungsgefühl. Als Beitrag zu einer Diät zum Abnehmen erhalten die kalorienarmen Sattmacher derzeit viel Aufmerksamkeit – sie sollen Heißhungerattacken entgegenwirken und den Blutzuckerspiegel regulieren. Wichtiger erscheint jedoch die Fülle an hochwertigen Nährstoffen, die sie nicht nur für Sportler attraktiv machen.
Chia enthält über 20% hochwertiges Eiweiß, über 30% Ballaststoffe, Antioxidantien, viele Vitamine (A, E, B1 (Niacin), B2, B3, B8 (Biotin) sowie gesundheitlich wichtige Mineralien und Spurenelemente wie Calcium, Magnesium, Phosphor, Kalium, Zink, Eisen und Kupfer.
Das Chiaöl (38% Anteil) enthält u.a. Omega-3-, Omega-6- und Omega-9-Fettsäuren. Bemerkenswert hierbei ist, dass Chiasamen - wie Hanfsamen - das ideale Verhältnis von 4:1 von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren aufweisen, während das reale Verhältnis der Durchschnittsnahrung in Europa mit 20:1 und darüber (bis 50:1) nicht den Anforderungen der WHO an eine gesunde Ernährungsweise entspricht.
Welche Chiasamen-Inhaltsstoffe bei diversen Symptomen und Indikationen jeweils von Bedeutung sind, überlassen wir unseren daran interessierten Kunden zur eigenen Recherche.
Herkunft und Verbreitung von Chia Samen
Die Pflanze, von der die als Superfood bezeichneten und höchst begehrten Chiasamen stammen, heißt Mexikanische Chia (Salvia hispanica). Sie gehört wie die bei uns bekannten Salbei-Arten in die Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Als Heimat der Chia gelten Mexiko und Guatemala. Chia wurde bereits von den Inkas und Azteken als Nahrungs- und Heilpflanze kultiviert. Ihr Name Chia entstammt der aztekischen Sprache Nahautl. Seine Bedeutung wird mit „Kraft, Stärke“ aber auch „ölig“ wiedergegeben. Befasst man sich näher mit den winzigen Sämchen, könnte man beides gut gelten lassen und sie ohne weiteres als „fetthaltige Kraftprötzchen“ charakterisieren.
Chiasamen wurden und werden in ihren Herkunftsgebieten sowohl frisch als auch getrocknet verzehrt, zu Mehl vermahlen und z.B. Maismehl beigegeben. In Wasser oder anderen Flüssigkeiten eingeweichte Samen waren schon vor langer Zeit energiespendendes Getränk oder Basis für weitere Gerichte. Erst seit sehr kurzer Zeit sind Chiasamen in Europa auf dem Markt, unterliegen in ihrer Verwendung allerdings bestimmten Vorschriften (s. novel food).
Von den USA ausgehend ist ein regelrechter Boom entstanden. Verfolgt man entsprechende Artikel in Koch- und Ernährungsberatungs- sowie Gesundheitsmagazinen oder –portalen, so nehmen Thesen, Argumente, Anregungen und Tipps zur gesundheitsfördernden Verwendung von Chia sprunghaft zu. Ihr sensationell erscheinender Nährstoffgehalt wird in der Trophologie und Medizin vermehrt erforscht.
Die Salbeipflanze Chia mit ihren stärkenden Samen galt in der aztekischen Kultur als heilig. Sie wurde als lebens- und kraftspendend verehrt und war Gegenstand von religiösen Kulthandlungen sowie Grundlage von Heilmitteln.
Durch die Erforschungs- und Eroberungszüge nach der Entdeckung Amerikas (besonders Hernán Cortés – Unterwerfung der Azteken (1519-21)), gelangten Chia-Pflanzen im 16. Jahrhundert nach Spanien. Dort wurden sie ebenfalls Chia genannt; auch im englischsprachigen Raum sind sie unter dieser Bezeichnung bekannt. Im Gegensatz zu anderen aus der damals „Neuen Welt“ mitgebrachten Pflanzen erlangten die mexikanischen Chiapflanzen in Europa keine Bedeutung, sondern verwilderten.
Ein möglicher Grund könnte darin liegen, dass seit dem Mittelalter Salbei nicht nur als einheimische Pflanze in den Mittelmeerregionen als wertvolles Heil- und Küchenkraut großes Ansehen genoss, sondern in viele Regionen Europas verbreitet wurde. Grundlage dafür war die auf 812 n.Chr. datierte Domänenverordnung „Capitulare de villis vel curtis imperii“, die im Auftrag Karls des Großen verfasst wurde. Dort wird der Anbau bestimmter für Ernährung und Gesundheit wertvoller Pflanzen für Krongüter und Klostergärten vorgeschrieben. Die Liste der Pflanzen nennt unter Nr. 5 salviam (später von Linné Salvia officinalis genannt) und unter Nr.72 sclareiam = Muskateller-Salbei (Salvia sclarea L.).
Der Bedarf an einer weiteren Salbeipflanze, der Mexikanischen Chia wird also im 16./17. Jahrhundert gar nicht vorhanden gewesen sein. Salbei wurden schon in der griechischen und römischen Antike bedeutende Heilkräfte zugeordnet - worauf auch der lateinische Name in seiner Ableitung von salvare=heilen hindeutet. Die Wertschätzung dieser inzwischen heimisch gewordenen Pflanze war und blieb sehr hoch. Die Fülle der Indikationen, für die Salbei (meist seine Blätter) als Heilmittel zur Verfügung stand, ist ebenso beeindruckend wie das Potential gesundheitsförderlicher Aspekte der Chiasamen.
Der Botaniker C. v. Linné (1707-1778) hielt die Chiapflanze wohl für eine einheimische spanische Salbeiart und nannte sie Salvia hispanica, also „Spanischer Salbei“. Heutzutage ist die Bezeichnung als „Spanischer Salbei“ für Chia irreführend, da es von dem allseits bekannten Garten-Salbei (Salvia officinalis) inzwischen mehrere Varietäten gibt, die unter dem Oberbegriff Spanischer Salbei gefasst werden.
Chia ist im Unterschied zu dem bei uns vorherrschenden Salbei einjährig und nicht frostbeständig. Durch die kurze Vegetationsperiode (Aussaat im Mai/Juni – Ernte im November) ist ein wirtschaftlicher Anbau von Chia in unserem Klima nicht angesagt. Wichtige Anbaugebiete für den Export liegen in wärmeren Regionen wie Mittel- und Südamerika, inzwischen auch in einigen fernöstlichen Staaten.
Unsere Chiasamen stammen aus Bolivien und haben in Bio-Qualität eher Seltenheitswert.
Bio-Artikel: | DE-ÖKO-037 |