- Herkunft: Madagaskar
- Artikel-Nr.: SW10186
Rosa Pfeffer
Herkunft und Verbreitung
Als Rosa Pfeffer oder Brasilianischer Pfeffer, bzw. Rosa Beeren oder Schinusbeeren werden die Früchte (Beeren) des Brasilianischen Pfefferbaumes (Schinus terebinthifolius) bezeichnet. Er gehört zur Gattung der Pfefferbäume in die Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae) und ist somit trotz seines Namens kein Mitglied der Pfeffergewächse (Piperaceae). Der Brasilianische Pfefferbaum stammt analog zu seinem Namen aus Brasilien, kommt in ganz Süd- und Mittelamerika sowie in vielen gemäßigten Klimazonen vor. Er hat eine starke Tendenz zu verwildern – so war er vor einigen Jahrzehnten wegen des dekorativen Aussehens der roten Beerenrispen („Christmas berry“) als Ziergehölz in Florida der Hit. Inzwischen überwuchert er die einheimische Flora dermaßen, dass er dezimiert und seine Anpflanzung verboten wurde. Kultivierter Anbau für den Gewürzhandel findet außer in Brasilien hauptsächlich auf Réunion statt.
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang der Peruanische Pfefferbaum (Schinus molle), der in den Gärten des Mittelmeerraumes als Zierstrauch Einzug gehalten hat und sich in einigen Gebieten bereits wildwachsend ausbreitet. Seine etwas größeren Beeren werden in der Türkei, zum Teil auch in anderen Mittelmeerländern ebenfalls als Rosa Pfeffer (Yalancı karabiber) verkauft oder mit Pfeffersorten gemischt.
Eigenschaften
Zerstoßen entfaltet Rosa Pfeffer ein fruchtig-harziges Aroma. Der süße aromatische Geschmack mit seinen feinen Holzkomponenten erinnert an Wacholder in einer abgemilderten Form. Während einige seiner Wirkstoffe antibakteriell und entzündungshemmend wirken sollen, können manche Konsumenten Unverträglichkeiten gegenüber diversen Inhaltsstoffen entwickeln. Es ist also vorsichtshalber angezeigt, Rosa Pfeffer umsichtig zu dosieren.
Verwendung
Rosa Pfeffer kann zum einen (recht ähnlich wie Wacholderbeeren) Pilzgerichte, Wild und Wildgeflügel, deftige Schmorgerichte mit fetthaltigen Fleischsorten und Ragouts aus dunklem Fleisch, sowie Fisch und Hummer durch die fruchtig-süß-harzige Komponente zu einem einzigartigen Geschmackserlebnis werden lassen.
Ebenso lecker ist er für Saucen, Chutneys oder kräftige Aufläufe mit unterschiedlichen Zutaten, Reis- und Nudelgerichten mit unterschiedlichen Gemüsesorten.
Sein Aroma veredelt darüber hinaus Süßspeisen wie Obstsalat, Gerichte und Desserts mit Beeren, exotischen Früchten sowie Trockenfrüchten, Pudding, Creme, Eis und Sorbet und geht besonders mit allem Schokoladigen eine bezaubernde Verbindung ein (Schokolade, Pralinen, Schoko-Desserts, Kuchen, Gebäck).
Eine Prise frisch gemahlener Rosa Beeren setzt vor dem Servieren bei vielen Speisen feine geschmackliche und willkommene farbliche Akzente.
Rosa Pfeffer findet sich in bunten Pfeffermischungen häufig anstelle des aufgrund seiner leichten Verderblichkeit selten in getrockneter Form verwendeten roten Pfeffers. Die aus den grünen heranreifenden roten Pfefferfrüchte werden meist durch Einlegen in Salzlake oder Essig haltbar gemacht.
Würzpartner können außerdem z.B. Fenchel, Galgant, Kaffirlimettenblätter, Minze, Paradieskörner sein, auf der „süßen Seite“ wären auch Exquisitkompositionen mit Bourbonvanille, Tonkabohne und/ oder Rosenblüten denkbar…