- Herkunft: Georgien
- Artikel-Nr.: SW10210
Süssholz
Herkunft und Verbreitung
Süßholz, (Glycyrrhiza), allgemein besser als Lakritze bekannt, gehört zu den Schmetterlingsblütlern in die Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Es werden die Wurzeln von mehreren Arten der Glycyrrhiza in der Heilkunde und als Gewürz verwendet: G. glabra, in Kleinasien und Südosteuropa heimisch, G.glandulifera, als persisches oder russisches Süßholz bekannt, G.uralensis, aus Nordchina stammend und hauptsächlich in Asien verwendet. Die Süßholzpflanze stammt aus China und ist dort seit mehreren Jahrtausenden als Heilpflanze bekannt. Auch in der ägyptischen, griechischen und römischen Antike wurden Süßholzwurzeln als Heilmittel geschätzt. Süßholz wird in Europa seit dem Mittelalter als Heilmittel verwendet und angebaut. Die Anwendungsgebiete sind sehr vielseitig und werden immer weiter erforscht. Süßholz ist Heilpflanze des Jahres 2012. Auf ‚ kulinarischem Gebiet‘ dominiert die Produktion von Lakritze als Süßigkeit, außerdem ist Lakritze in Nordeuropa wichtiger Bestandteil bestimmter Spirituosen, in Deutschland für Lakritzlikör.
Eigenschaften
Das Aroma von Süßholz ist intensiv und erinnert deutlich an Anis und Fenchel. Der Geschmack ist sehr süß – das in der Wurzel enthaltene Glycyrrhizin soll ungefähr fünfzigmal süßer als Rohrzucker sein. Neben der durchdringenden Süße kommt die Anisnote zur Geltung sowie ein bitterer, salziger Nachgeschmack. Süßholz ist besonders als Mittel gegen Husten und Atemwegserkrankungen bekannt, da einige Inhaltsstoffe schleimverflüssigend und –lösend wirken. Hinzu kommen schmerzlindernde, entzündungshemmende und krampflösende, sowie antibakterielle und fungizide Eigenschaften.
Süßholz, ganze Wurzel
Verwendung
Getrocknete Süßholzstangen werden wegen ihrer Inhaltstoffe manchmal zur Zahnpflege als „natürliche Zahnbürsten“ verwendet. Außerdem kann das „Süßholz-Kauen“ als Ersatzmittel dienen, wenn man das Rauchen reduzieren oder aufgeben will. Das Kauen von Wurzelstücken wird zudem als Mittel gegen Heißhungerattacken, Magenverstimmungen oder Katerstimmung nach Alkoholgenuss empfohlen.
Der lakritzige Geschmack von Süßholz ist bei vielen Kindern beliebt. Die Lakritzprodukte der Süßwarenindustrie werden mit Zuckersirup, Gelatine, Farbverstärkern etc. hergestellt. Meistens enthalten sie die besonders für Kinder optisch ansprechenden grellbunten, aromatisierten, lakritzefreien Schichten, bei den salzigen Varianten Ammoniumchlorid (Salmiak). Der Anteil an dem ursprünglichen Süßholzwurzelsaftkonzentrat geht bei den Industrieprodukten kontinuierlich zurück. Deshalb wählen immer mehr ernährungsbewusste Eltern für ihre Kinder und sich selbst „Lakritze in Reinform“ zu gelegentlichem Naschen. Allerdings sollte bedacht werden, dass Süßholz mit seinen Heilmittelwirkungen nicht für alle „Naschkatzen“ geeignet sein kann.
Bio-Artikel: | DE-ÖKO-037 |